Jeder von uns hat die Power, etwas zu bewegen und zu verändern. Jeder ist nahezu verpflichtet, unseren Planeten und seine Bewohner zu schützen und Gutes zu tun, um uns und folgenden Generationen das Leben hier zu ermöglichen und die Erde in ihrer Vielfalt und Lebensfähigkeit zu erhalten. Das Bad Zwischenahn Journal stellt Aktionsgruppen vor, die mit Kraft der Vielen oder auch aus dem Willen eines Einzelnen heraus, Großes bewirken – mit dem stillen Statement dahinter: Macht mit, tut was, engagiert Euch! – In dieser Ausgabe möchte BZJ-Leserin Carola Bloss zum Umdenken beim Fleischkonsum aufrufen:
Wie man mit einfachen Verhaltensweisen die Welt verbessern kann – und warum wir noch immer Fleisch aus der Massentierhaltung essen
Bereits seit einigen Jahren ist in den Medien von den Zuständen in der Massentierhaltung sowie deren Auswirkung zu lesen.
Die Artikel und Fernsehberichte haben mich betroffen gemacht. Mir fehlte jedoch die Verbindung zu meinem Alltag und so vermied ich es zu hinterfragen, inwiefern mein Verbrauchsverhalten Einfluss auf diese Misere nimmt.
Schließlich essen wir selten Fleisch, meine Tochter liebt ihre Mortadella auf dem Frühstücksbrot, mein Mann die Bratwurst am Wochenende.
Aber eines Tages stand ich beim Schlachter meines Supermarktes und hatte einen Einfall.
„Welcher Aufschnitt aus ihrem Sortiment stammt denn nun nicht aus der Massentierhaltung“ fragte ich die Fleischereifachverkäuferin. Die freundliche Verkäuferin zog ihre Kollegin hinzu, welche mit dem Kopf schüttelte und antwortete „Bedauerlicherweise nichts.“ Das war für mich persönlich wie ein Schlag ins Gesicht. War ich so naiv oder hatte ich das Thema unbewusst verdrängt, da es der einfachere Weg war? Ich habe mich folglich ein wenig mit der Problematik beschäftigt.
Wussten Sie zum Beispiel, dass:
- im Jahre 2016 in Deutschland ca. 753 Millionen Tiere zum Schlachthof gebracht wurden.
(Quelle https://albert-schweitzerstiftung.de) - pro kg Schweinefl eisch ca 4.000Liter Wasser verbraucht werden.
(Quelle www.faktencheck.de) - Gülle (Nitrate)als Endprodukt der Ausscheidungen, Düngemittel und Pestizide, die im Futtermittelanbau verwendet werden, unser Grundwasser belasten.
- riesige Flächen für den Futtermittelanbau gerodet und bereitgestellt werden –dabei geht natürlicher Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze verloren sowie unsere CO2-Speicher.
- Mitarbeiter in Massentierhaltungsbetrieben zu Dumping-Löhnenunter erbärmlichen Bedingungen arbeiten.
Die Liste der Fakten lässt sich um ein Vielfaches verlängern, mir hat es jedoch gereicht. Bei meiner Recherche nach Alternativen habe ich folgendes herausgefunden:
Es gibt in unserer Region eine gute bäuerliche Landwirtschaft, bei der man zu einem fairen Preis gute Qualität kaufen kann.
Die Tiere werden dort artgerecht gehalten unter Berücksichtigung ihrer Grundbedürfnisse und haben genügend Bewegungsfreiheiten. Zu nennen sind der Himpsl-Hof in Osterscheps, der Ahlers-Hof in Kayhausen. Die örtliche Fleischerei Brosig bezieht ihre Ware übrigens aus einer regionalen Erzeugergemeinschaft. Fleischerei Meyerjürgens verkauft Rindfleisch vom Ammerländer Welsh Black und Schweinefleisch vom „Strohschwein“. Auch diese Liste lässt sich erweitern, recherchieren Sie einmal selbst. Das Einkaufen dort macht Spaß, da man mit gutem Gewissen gute Qualität kauft und gleichzeitig das Wohl von Tier, Umwelt und Mensch berücksichtigt.
Aber Tierwohl schließt Massenverzehr aus, seltener Genuss ist hier der Mehrwert!